Wenn es um das Thema Wein geht, kommen einem die immer gleichen Länder und ihre typischen Sorten in den Sinn. Weiß- und Grauburgunder aus dem heimischen Deutschland, Chardonnay aus Frankreich oder Maceratino aus Italien. Das hat natürlich seinen Grund, immerhin können die hiesigen Weine mit ihrem Geschmack durchaus überzeugen und auf eine unglaublich lange Geschichte zurückgreifen. Allerdings lohnt sich auch ein Blick über den Tellerrand hinaus. In diesem Fall sogar ein gutes Stückchen weiter weg. Es geht auf den Kontinent Afrika und warum südafrikanischer Wein mehr Aufmerksamkeit bei Weinliebhabern verdient hat.
Wie der Wein seinen Weg nach Südafrika fand
Auch wenn viele Südafrika nicht mit Wein verbinden, blickt das Gebiet auf eine lange Weintradition zurück. Bereits im 17. Jahrhundert kamen durch Jan van Riebeeck die ersten Reben in einem Schiff aus Frankreich nach Südafrika. Dieser erkannte das Potential des Bodens sowie des Klimas und legte den Grundstein für den dortigen Weinbau. Im Gleichen Jahrhundert wurde die zweite Stadt am Kap gegründet – Stellenbosch. Diese Stadt gilt als Zentrum des südafrikanischen Weinbaus.
Und trotz dieser langen Tradition, schaffte es der Wein erst in den 1980er Jahren, nach Abschaffung der Apartheid, in den alt eingesessenen Weinländern Fuß zu fassen. Seit dieser Zeit steigt die Anerkennung stetig und Südafrika wird immer häufiger als spannendstes Weinland deklariert. So lag Südafrika 2013 auf Rang 9 der größten Weinexporthändler. Besonders interessant dabei ist, dass mit 59 Prozent ein Großteil des Export-Weines als sog. Bulk-Ware (loser Fasswein) verschifft wurde.
Heutzutage zählt Deutschland sogar zu den größten Importeuren südafrikanischen Weins weltweit.
Die Besonderheiten südafrikanischer Weine
Das Kap der guten Trauben
Ein Großteil der Weinbaugebiete liegen im Süden des Landes und dort fast ausschließlich in der Provinz Westkap. Dabei sind sie nur in seltenen Ausnahmefällen mehr als 50 Kilometer von der Küste entfernt, da sie von der kühlenden Wirkung des Benguelastroms profitieren. Das Ergebnis ist ein gemäßigtes maritimes Klima, das sich hervorragend für den Anbau von Qualitätswein eignet. Das Weinbaugebiet ist in insgesamt vier Regionen aufgeteilt, die sich wiederum in 20 Distrikte und diese in 60 Bezirke gliedern. In der Provinz Nordkap gibt es hingegen nur einen Bezirk und drei Distrikte. Die Provinz Kwazulu-Natal wird sogar nicht weiter aufgeteilt.
In puncto Qualitätsweinsystem greift Südafrika auf Appellationen, also ein Schutzsiegel für bestimmte Regionen, zurück. Dieses Siegel garantiert die Angaben zu Herkunft, Rebsorte(n) sowie Jahrgang. Insgesamt steht eine Vielzahl an zugelassenen Rebsorten zur Verfügung.
Zu den beliebtesten Weißwein-Rebsorten zählen:
- Sauvignon Blanc
- Riesling
- Chardonnay
- Chenin Blanc
Zu den beliebtesten Rotwein-Rebsorten zählen:
- Cabernet Sauvignon
- Merlot
- Cabernet Franc
Als typisch südafrikanische Reben gelten:
- Pinotage
- Chenin Blanc
Besonders die ureigene roten Kreuzung Pinotage mit ihrem unverwechselbaren Charakter verhilft Südafrika zu seinem guten Ruf in Bezug auf Wein. Diese Kreuzung wurde 1925 an der Universität von Stellenbosch geboren und 1941 zum ersten Mal gekeltert. Gekreuzt wurden dabei der feinfruchtige, elegante und kapriziöse Pinot Noir aus dem kühleren Burgund mit der rustikalen, tanninreichen Cinsault-Traube aus dem heißen Klima des Languedoc. Das Ergebnis überzeugt mit einem rauchigen Bukett und kraftvollen runden Tanninen.
Weine aus Südafrika einfach zu bestellen
Die Fakten sprechen für sich: Weinliebhaber sollten die Erzeugnissen aus dem Süden Afrikas eine Chance geben. Glücklicherweise ist es heutzutage kein Problem mehr, an gute südafrikansiche Weine zu kommen. Dabei ist eine breite Produktpalette empfehlenswert, um den für sich selbst passenden Wein finden zu können. Experten zeichnen sich zudem durch langjährige Erfahrung und gute Beratung aus.
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